Österreichische Innovation für deutsche Ordensgemeinschaften

Eine österreichische Innovation im Bereich der Orden könnte bald international Schule machen. Sr. Cordis Feuerstein, Generalsekretärin der Vereinigung der Frauenorden in Österreich, stellte dieser Tage bei der gesamtdeutschen Ordenskonferenz in Vallendar das neue heimische "Institut Österreichischer Orden" vor. Das seit rund einem Jahr bestehende gemeinsame Einrichtung der Frauen- und Männerorden soll sicherstellen, dass Ordensvermögen weiterhin für die Sendung der Gemeinschaft zur Verfügung steht, auch wenn eine Gemeinschaft selbst etwa personell nicht mehr in der Lage ist, ihren bisherigen Tätigkeiten nachzugehen; geschaffen wurde sie vor allem für den Bereich des katholischen Bildungswesens und katholischer sozialer Einrichtungen.
Das Interesse am neuen Institut sei groß, so Sr. Feuerstein, "weil es damit möglich ist, Ordensvermögen in Ordenshand zu behalten, auch wenn Veränderungen oder ein Ende einer Gemeinschaft anstehen". Freilich gebe es bei allen guten Erfahrungen auch so manche "Stolpersteine". Etwa, wenn sich Gemeinschaften zu spät entschließen würden, auf das Institut zuzukommen.
Die Übernahme von Liegenschaften kann sich auf Betriebsliegenschaften von Ordensschulen und sonstigen Ordensbetriebe beziehen, um Grundbesitz und Gebäudebestand als Betriebsgrundlage zu sichern. Die Übernahmen können sich aber auch auf mobile Vermögenswerte, etwa künstlerisch und historisch bedeutsame Schriften, Objekte und Sammlungen beziehen. Das Institut will so auch die Bewahrung und Sicherung des Kulturerbes der Ordensgemeinschaften sicherstellen.
"Die Ordenskonferenz in Vallendar stand unter dem Motto "Gemeinsam Kirche sein" und ging am Mittwoch zu Ende. Die Tagungsteilnehmer erörterten u.a. auch, inwiefern der kulturelle Erfahrungsschatz und die Glaubenstraditionen ausländischer Ordenschristen die Seelsorge in Deutschland bereichern können.
Etwa 250 höhere Verantwortliche der Ordensgemeinschaften in Deutschland nahmen an der Mitgliederversammlung der deutschen Ordenskonferenz teil. Mit dabei waren auch alle österreichischen Oberinnen und Obere, die Ordensprovinzen vorstehen, die sich über Österreich und Deutschland erstrecken. Zusätzlich waren neben Sr. Feuerstein mit Abtpräses Christian Haidinger und Superiorenkonferenz-Generalsekretär P. Franz Helm weitere heimische Spitzenvertreter der Orden mit dabei.