Freitag 19. September 2025

Wie zwei Frauen ihre Berufung in den Ordensspitälern Österreichs leben

Die aktuelle Folge von „Lebenswerk“, dem Podcast der Ordensspitäler Österreichs, taucht in die Welt der Ordensfrauen ein und stellt zwei beeindruckende Persönlichkeiten vor: Sr. Isabelle Allmendinger und Sr. Franziska Buttinger.

Wer es nicht weiß, bemerkt sie kaum: die silberne Kette mit den drei Buchstaben „SDS“, die
Dr. Isabelle Allmendinger um den Hals trägt. „SDS“ steht für Sorores Divini Salvatoris (Schwestern vom Göttlichen Heiland), die Salvatorianerinnen. Sr. Isabelle ist Ärztin und Ordensfrau. Seit einem Jahr arbeitet sie als Palliativmedizinerin am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.

 

Wie zwei Frauen ihre Berufung in den  Ordensspitälern Österreichs leben

Sr. Isabelle Allmendinger arbeitet sie als Palliativmedizinerin am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. © Dundler


„Als ich nach meiner Ausbildung in Deutschland als Medizinerin gearbeitet habe, habe ich
gemerkt: Es fehlt etwas. Eine erste Ahnung in welcher Richtung dieses Fehlende liegen könnte, hatte ich bereits viele Jahr zuvor in der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé in Frankreich gespürt, wo ich gemeinsam mit einer Freundin eine Woche verbracht hatte. In der Gruppe, in der wir uns austauschten, waren für die meisten jungen Erwachsenen gute Freundschaften, Partnerschaft, Geld oder ein guter Beruf das Wichtigste. Mir wurde damals jedoch plötzlich bewusst: Für mich ist meine Gottesbeziehung das Wichtigste. Zunächst war ich irritiert, weil ich dachte: Das klingt jetzt sehr fromm, wenn ich das mit 21 Jahren sage. Aber ich habe gespürt: Es ist stimmig und darauf muss ich eine Antwort finden und es hat etwas mit der Sehnsucht zu tun, dass ich meinen Glauben in Gemeinschaft leben möchte“, erzählt Sr. Isabelle.


Seit sechs Jahren lebt die 37-Jährige in der Gemeinschaft der Salvatorianerinnen in Linz.  Sie erlebe  ihr Leben jetzt einfach als sehr stimmig. „Es ist auch durchaus herausfordernd, meinen Beruf und das Gemeinschaftsleben unter einen Hut zu bringen“, sagt Sr. Isabelle. Für das geistliche Leben tragen die Salvatorianerinnen, die nicht in Klöstern leben, eine große persönliche Verantwortung. „Wir haben eine gemeinsame Gebetszeit am Morgen und dann das gemeinsame Frühstück. Dann bricht jede zu ihrem Beruf auf.


Spannungen zwischen der Welt der Wissenschaft und der Welt des Glaubens?


Isabelle Allmendinger ist als Tochter zweier Mediziner im Schwarzwald in der Nähe von Stuttgart aufgewachsen. Schon früh hat sie das Bild ihrer Eltern als Landärzte geprägt, ihre Patient:innen nicht nur medizinisch, sondern auch seelsorgerisch begleitet haben. Gibt es als Ärztin und Ordensfrau Spannungen zwischen der Welt der Wissenschaft und der Welt des Glaubens, und inwiefern ergänzen sich diese beiden Rollen? „Als Ärztin bin ich der evidenzbasierten Medizin verpflichtet. Im Glauben erweitert sich dieser Blick im Sinne der Transzendenz. Ich spüre, dass nicht alles, was in der Wissenschaft deutlich wird, auch alles ist, sondern dass es noch etwas darüber hinaus gibt. Dadurch kann ich Menschen nahe sein, indem ich Hoffnung teile und vermittle. Gerade auch als Palliativmedizinerin ergänzen sich meine Berufungen. Hier am Ordensklinikum ist es meine primäre Rolle, als Ärztin zu sprechen. Aber ich erlebe es immer wieder als Reichtum, dass ich auch aus der spirituellen Quelle schöpfen kann. Ich erzähle nicht jedem, dass ich Ordensfrau bin, sondern nur in jenen Situationen, in denen es passt.


Von der Krankenhausküche ins Management

 

Wie sich die Rolle der Ordensfrauen im Laufe der Zeit gewandelt hat, zeigt auch der Weg von Sr. Franziska Buttinger eindrucksvoll. Sr. Franziska steht seit mehr als 55 Jahren im Dienst der Menschen – eine beeindruckende Laufbahn, die einst in der Krankenhausküche von Braunau begann. 1983 wagte sie den Schritt, der viele überraschte: Mit 29 Jahren trat sie in die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Vöcklabruck ein – zu diesem Zeitpunkt war die heute 71-Jährige als Lehrende an der Krankenpflegeschule tätig. „Das hat alle damals erstaunt. Ich habe gut verdient, hatte meine eigene Wohnung und einen großen Freundeskreis und trotzdem ist vieles anders gekommen. Es war eine sehr intensive Zeit für mich. Das kann man sich so vorstellen, wie wenn man verliebt ist: Man denkt nur an diese eine Sache und an nichts anderes mehr. Ich habe genau gespürt, dass ich keine Ruhe mehr finden würde, wenn ich dem Drängen nicht nachgebe.“

 

Wie zwei Frauen ihre Berufung in den  Ordensspitälern Österreichs leben

Sr. Franziska Buttinger ist Geschäftsführerin und stellvertretende Verwaltungsleiterin des Klinikums Wels-Grieskirchen. © Diözese Linz / Frauenkommission / Laurenz Kaiser


Seit 2005 ist Sr. Franziska Geschäftsführerin und stv.Verwaltungsleiterin des Klinikums Wels-Grieskirchen in Oberösterreich. Sie leitet gemeinsam mit Carmen Katharina Breitwieser und Dietbert Timmerer das Krankenhaus mit mehr als 4.000 Mitarbeitenden – eine Position, die nur selten von Ordensfrauen bekleidet wird. Im Laufe ihrer Karriere hat sie den tiefgreifenden Wandel der Ordensfrauen im Gesundheitswesen miterlebt. „1976 waren 53 geistliche Schwestern am Standort Grieskirchen tätig, und jetzt sind wir sieben. Damals waren alle Leitungspositionen von Ordensfrauen besetzt – von der Stationsschwester über Verwaltungsleitungen bis zu den Küchenchefinnen.“


Im Podcast „Lebenswerk“ erzählt Sr. Franziska von ihren Erfahrungen, den Herausforderungen und wie sie als Ordensfrau und Managerin heute ihre Berufung lebt.


Den Podcast „Lebenswerk“ der Ordensspitäler Österreichs finden Sie auf allen gängigen Plattformen und auf www.ordensspitaeler.at/podcast

 

(Ordensgemeinschaften Österreich)

 

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