Stift Engelszell: Diözese übernimmt Geschäftsführung und Verwaltung

Wie das Stift Engelszell in einer Aussendung am 23. Juli 2025 mitteilte, sei "das Vertrauen beider Seiten so gewachsen, dass die Trappisten schon jetzt die Geschäftsführung an die Diözese Linz übergeben". Die endgültige vertragliche Übergabe des Areals ist für Oktober 2025 vorgesehen.
Bereits Anfang Juli 2025 wurden die wirtschaftlichen Betriebe des Stifts - darunter die bekannte Likörmanufaktur, eine Brauerei und ein Gastronomiebetrieb - an die ortsansässige Familie Paminger übergeben und in eine GmbH überführt. Die Diözesane Immobilienstiftung wurde nun mit der Verwaltung des Gebäudekomplexes sowie der Entwicklung eines nachhaltigen Nutzungskonzepts beauftragt.
Die drei verbliebenen Trappisten finden weiterhin in Engelszell eine Heimat, die letzten Stiftsmitarbeiter werden von der Immobilienstiftung übernommen. Der Erhalt des Areals sowie die Versorgung der verbliebenen Ordensmänner waren im Zentrum der nun abgeschlossenen Übergangsphase gestanden. Auch künftig sollen in Engelszell Taufen, Hochzeiten und Gottesdienste möglich sein. Der Ort bleibt öffentlich zugänglich und ein Zentrum der Caritas und Kultur.
Dankbar für die gelungene Übergabe der operativen Verantwortung an die Diözese äußerte sich die scheidende Wirtschaftsdirektorin Elfriede Haindl, die maßgeblich an der Transformation beteiligt war und mit 1. August 2025 entpflichtet wird. Zufrieden äußerte sich auch Dom Samuel Lauras, Vorsitzender der Schließungskommission des Ordens und Abt des tschechischen Klosters Novy Dvur, der zuletzt faktisch auch Abt in Engelszell war und weiter die Sorge für die drei verbleibenden Brüder hat.
Haindl wird in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Wilheringer Abt Reinhold Dessl die letzten Engelszeller Brüder bei der Umstellung begleiten. Zudem soll geprüft werden, "was an liturgischer Engelszeller Tradition noch in ein anderes Kloster übertragen werden kann". Das vollständige Auslaufen der Rechtskörperschaft wird in ein bis zwei Jahren erwartet. Mit der Übergabe an die Diözese sieht der Orden seine Ziele weitgehend erreicht - rechtzeitig vor dem bevorstehenden Generalkapitel.
Das 1925 von Trappisten übernommene Stift Engelszell in der Donaugemeinde Engelhartszell (Bezirk Schärding) war das letzte Kloster des Ordens im deutschsprachigen Raum. Der Rückzug 2023 erfolgte aus Gründen des Nachwuchsmangels und der Überalterung.