Freitag 19. September 2025

Aktion Familienfasttag: Suppe essen, Zukunft schenken

Hois’n Wirt Hans Schallmeiner, Juana Aydas Villareyna Acuña (FEM), Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz, Hois’n Wirtin Rosi Schallmeiner, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Erika Kirchweger (Vorsitzende kfb oö)

Anlässlich des Familienfasttags luden am 27. Februar 2015 Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und die Katholische Frauenbewegung in OÖ Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Wirtschaft zum Benefizsuppenessen in den Steinernen Saal des Linzer Landhauses.

 

Mag.a Michaela Leppen, Abteilungsleiterin der Katholischen Frauenbewegung in Oberösterreich (kfb oö), führte durch das Programm, das von „Kohelet 3“ musikalisch gestaltet wurde.

 

Ewa und Bohdan Hanushevsky ("Kohelet 3") sorgten für die musikalische Untermalung.
Michaela Leppen begleitete durch das Programm.

 

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer erinnerte sich in seinen Grußworten an eine Reise nach Nicaragua vor vielen Jahren zurück. Er sei von keiner anderen entwicklungspolitischen Reise so geprägt worden. Ein Schlüsselerlebnis auf dieser Reise: Ein Einheimischer putzte Pühringer die Schuhe, dieser gab ihm dafür umgerechnet 2 Euro – und wurde sofort von Franz Hehenberger (Projektmanagement SEI SO FREI der Katholischen Männerbewegung) deswegen gescholten. „Diese zwei Euro sind das Einkommen für einen ganzen Monat – wenn du ihm so viel gibst, arbeitet er den Rest des Monats nicht mehr!“ Pühringer betonte, Tage wie der Familienfasttag riefen in Erinnerung, dass es noch viel Einsatz für Gerechtigkeit auf dieser Welt brauche, dass aber die Entwicklungshilfe der vergangenen 50 Jahre bereits viel bewirkt habe. So konnte die Zahl jener Menschen, die in extremer Armut leben, in den letzten fünf Jahrzehnten um etwa die Hälfte reduziert werden, die Lebenserwartung ist in diesem Zeitraum um 20 Jahre gestiegen.

 

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer

 

 

Juana Aydas Villareyna Acuña, Koordinatorin und Co-Direktorin der kfb-Partnerorganisation „Fundación entre Mujeres“ (FEM) berichtete, sprachlich unterstützt durch Milena Müller-Schöffmann, von den positiven Veränderungen in ihrer Heimat durch FEM. „Frauen werden ermächtigt, indem sie Bildung erhalten. Wir Frauen bekommen nun Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen wie Land oder Kleinkredite. Mit diesem zusätzlichen Einkommen wächst unsere Unabhängigkeit – und die herrschende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verändert sich.“ Frauen würden handlungsmächtiger und erhielten so mehr Respekt von den Männern. „Wir werden in der Gesellschaft sichtbar und als wirtschaftlich handelnde Frauen anerkannt.“

 

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Frauen in Nicaragua FAIRändern ihre Welt - Fundación Entre Mujeres 

 

 

Veronika Pernsteiner, M. A., stv. Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, nahm im Jänner 2015 an einer kfb-Projektreise nach Nicaragua teil. „Es war berührend und bewegend für mich zu sehen, wie Frauen durch FEM zu mehr Selbstachtung gelangen und so ihr Leben selbst in die Hand nehmen können“, schilderte Pernsteiner ihre Erfahrungen.

 

Dipl.-Päd.in Erika Kirchweger, Vorsitzende der kfb in Oberösterreich, betonte, die Katholische Frauenbewegung wolle einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Verantwortung leisten. „Wir EuropäerInnen sind mitverantwortlich für die Strukturen in Ländern wie Nicaragua“, so Kirchweger. Es sei der kfb wichtig, Veränderungen anzustoßen, den eigenen Lebensstil und bestehende Machtstrukturen zu überdenken.

 

V. l.: Milena Müller-Schöffmann, Juana Aydas Villareyna Acuña, Michaela Leppen, Veronika Pernsteiner und Erika Kirchweger

V. l.: Milena Müller-Schöffmann, Juana Aydas Villareyna Acuña, Michaela Leppen, Veronika Pernsteiner und Erika Kirchweger. © Diözese Linz

 

Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz merkte kritisch an, Wachstum um jeden Preis scheine die derzeitige Devise zu sein. Das Wohlstandsversprechen könne jedoch nicht eingehalten werden, die Kluft zwischen Armen und Reichen vergrößere sich immer mehr. „Die 85 reichsten Menschen der Welt besitzen gemeinsam so viel wie die arme Hälfte der Weltbevölkerung zusammen, das sind 3,6 Milliarden Menschen“, zitierte Schwarz die deutsche Wirtschaftswissenschafterin Birgit Mahnkopf. Auch Papst Franziskus sage in seinem Schreiben „Evangelii gaudium“ ein entschiedenes Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Ungleichheit der Einkommen – eine solche Wirtschaft belebe nicht, sondern töte. Bischof Schwarz betonte, Fasten in der Vorbereitung auf Ostern solle verwandeln. „Gutes Leben entsteht, wo sich etwas zum Guten wandelt. Seien Sie heute Teil der Verwandlung, indem Sie ein Zeichen der Solidarität setzen“, so der Appell des Bischofs an die Gäste. Schwarz wünschte den Frauen in Nicaragua eine Zukunft frei von Gewalt, in der sie ihr Leben frei und in Würde gestalten können.

 

 

Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz

 

 

Benefizsuppen aus Oberösterreich

 

Die Suppen für das Benefizessen wurden von Rosi, Hans und Johanna Schallmeiner vom Hois’n Wirt (www.hoisnwirt.at) in Gmunden zur Verfügung gestellt. Die Gäste konnten zwischen einer Gmundner Fischsuppe, einer Traunviertler Mostrahmsuppe und einer Kalbseinmachsuppe mit Bröselknödeln wählen.

 

Die Suppenrezepte zum Nachkochen

 

 

 

V. l.: Edith Gegenleitner (kfb), Hans und Rosi Schallmeiner (Hois'n Wirt), Michaela Leppen (kfb), Erika Kirchweger (kfb)
Köstliche Fastensuppen verlockten zum Durchkosten.
Köstliche Fastensuppen verlockten zum Durchkosten.
Köstliche Fastensuppen verlockten zum Durchkosten.

 

Nicaragua – Frauen FAIRändern ihre Welt

 

„Frauen gehören ins Haus zu den Kindern“, heißt es in Nicaragua, einem der ärmsten Länder Lateinamerikas. Dort prägt der „Machismo“ das Zusammenleben, Frauen sind besonders bitteren Lebensumständen ausgesetzt und ihre Rechte werden weitgehend missachtet. Jede zweite Frau ist Opfer häuslicher Gewalt. Frauen haben kaum Chancen auf Schulbildung.

 

Seit sich die kfb-Partnerorganisation Fundación entre Mujeres (FEM) in zwölf Dörfern in der Provinz Esteli im Norden Nicaraguas engagiert, hat sich das Leben der Frauen und ihrer Familien Schritt für Schritt verändert. Frauen haben lesen und schreiben gelernt. In einer landwirtschaftlichen Ausbildung erhalten sie das nötige Wissen, um ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften und sich in Kooperativen zusammenzuschließen. Das stärkt Frauen nachhaltig in ihren Familien und in ihrem Engagement für die Gesellschaft.

 

Frauenleben in Nicaragua

Frauenleben in Nicaragua. © Renate Stockinger / OÖ Nachrichten

 

Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand

 

Unter diesem Motto finden während der Fastenzeit in ganz Oberösterreich Informations- und Bildungsveranstaltungen statt. Mit Benefizsuppenessen werden Zeichen des Fastens und der Solidarität gesetzt.

 

 

Bewusstsein schaffen, Lebensbedingungen verbessern

 

Die Aktion Familienfasttag versteht sich als entwicklungspolitische Organisation, die dazu beiträgt, die Lebensbedingungen von benachteiligten Frauen im Globalen Süden zu verbessern und gleichzeitig das Bewusstsein für Entwicklungszusammenarbeit in Österreich schärft. Sie tut das seit 58 Jahren auf unterschiedlichen Ebenen, via Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Projektförderung und Projektarbeit, anwaltschaftlichem Engagement und Spendensammeln.

Ziele der Aktion Familienfasttag sind: für eine gerechte Verteilung der Güter in dieser Welt einzutreten, beizutragen zur Wahrung von Menschenrechten und Menschenwürde, sowie weltweite Solidarität mit Frauen zu stärken.

Als einen Akt der Solidarität versteht die Katholische Frauenbewegung den persönlichen Verzicht in Form des „Fastens“.

 

 

Mit und für Frauen in Asien, Lateinamerika und Afrika

 

Die rund 100 Projekte, in denen sich die Aktion Familienfasttag gemeinsam mit Projektpartnerinnen und Betroffenen in Asien, Lateinamerika und Afrika engagiert, erstrecken sich auf die Bereiche Gesundheit, Ernährungssicherheit, Menschenrechte, Bildung, Sozialprogramme, Vernetzung und Interessenvertretung. Frauen erfahren in diesen Projekten, dass sie Rechte haben und diese auch durchsetzen können – Rechte auf Bildung, auf Gesundheit, auf ein Leben ohne Gewalt.

 

 

Jede Spende zählt

 

Unterstützen kann man die Projekte der Aktion Familienfasttag auf vielfältige Weise: bei Suppenessen oder bei themenspezifischen Gottesdiensten in den katholischen Pfarren in OÖ, online unter www.teilen.at.

 

Das Spendenkonto der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreichs:

IBAN: AT 866 000 000 001 250 000  BIC:OPSKATWW

 

Die Aktion Familienfasttag trägt das Österreichische Spendengütesiegel.

Spenden sind steuerlich absetzbar. Unter der Registrierungsnummer SO 1500 findet sich die Aktion Familienfasttag auf der Liste der begünstigten SpendenempfängerInnen des Finanzministeriums.

 

Infos und Kontakt:

 

Erika Kirchweger

Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in OÖ

erika.kirchweger@dioezese-linz.at; 0676/8776 3443

 

Veronika Pernsteiner

Stv. Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs

veronika.pernsteiner@gmx.at; 0664/88632548

 

Monika Weilguni

Organisationsreferentin Aktion Familienfasttag, Katholische Frauenbewegung in OÖ

Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

monika.weilguni@dioezese-linz.at; 0676/8776 56 22

 

www.teilen.at

http://www.dioezese-linz.at/familienfasttag

www.dioezese-linz.at/kfb

 

 

Veronika Pernsteiner, stv. Vorsitzende der kfb: Besuch von Projekten der Katholischen Frauenbewegung in Nicaragua

 

Nicaragua – Armut und Gewalt

 

In Nicaragua, dem zweitärmsten Land Lateinamerikas, leben rund 75 Prozent der Familien in extremer Armut. Das ist ein Nährboden für Gewalt, besonders für sexuelle Gewalt. Die meisten Gewaltdelikte an Frauen geschehen im häuslichen Bereich, 90 Prozent der Täter sind Familienangehörige. Der „Machismo“ (Männlichkeitswahn, Dominanz des Mannes – Unterordnung der Frau) ist weit verbreitet und stark verfestigt. Frauen haben kaum eigenes Einkommen und sind der Willkür der Männer ausgeliefert. Angst und Ohnmacht bestimmen ihr Leben.

 

„Fundacion entre Mujeres“ (FEM)

 

Partnerorganisation der Kath. Frauenbewegung trägt zur FAIRänderung bei

In der Diözese Esteli im Norden Nicaraguas ist die Partnerorganisation der Kath. Frauenbewegung aktiv. Ziel ist es, die Frauen im persönlichen, politischen und wirtschaftlichen Bereich zu stärken, sodass sie sich und ihre Familien ernähren und sich an der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes aktiv beteiligen können. „Empowerment“ – Stärkung wird dadurch gefördert.

 

Veronika Pernsteiner (r.) mit Juana Aydas Villareyna Acuña (FEM) in NicaraguaM,

Veronika Pernsteiner (r.) und Juana Aydas Villareyna Acuña. © Anna Rosenberger / kfb

 

Landwirtschaftliche Kooperativen ermöglichen Einkommen

 

Bei FEM lernen die Frauen nicht nur lesen und schreiben, Selbstbewusstsein und Kenntnis ihrer Rechte, sie lernen auch, durch landwirtschaftliche Produktion zum Familieneinkommen beizutragen. Dadurch erlangen die Frauen den Respekt ihrer Ehepartner. In den Kooperativen produzieren sie Kaffee, Bio-Honig, Tee und Malven-Marmelade.

 

Alle ihre Produkte tragen den Namen „Las Diosas“ (Die Göttinnen).

Die Frauen rund um FEM bilden einen klein strukturierten, nachhaltig ausgerichteten Gegenpol zur industriellen, rein gewinnorientierten Landwirtschaft.

 

 

Bildung bewirkt Veränderung

 

Juanita im Dorf Losianos erzählt, dass seit der Gründung vor 20 Jahren bei FEM Alphabetisierung und Bildung ein Schwerpunkt sind. Bildung verändert das Leben der Frauen. 2014 gelang es darüber hinaus 42 Frauen die Matura zu machen.

Juanita beschreibt die wichtigsten Punkte der FEM-Strategie: Mitwirken an der Veränderung des patriachalen Gesellschaftssystems, Erreichen von finanzieller Unabhängigkeit der Frauen, Auftreten gegen Liberalismus und Kapitalismus (denn Kapitalismus ruiniert nicht nur die Menschen, sondern auch die Umwelt), kein Einsatz von genmanipuliertem Saatgut.

 

Die kfb-Partnerorganisation trägt dazu bei, dass aus den Frauen kritisch denkende Staatsbürgerinnen werden, die analysieren und intervenieren können und die eigenständig im Dorf aktiv sind.

 

Die in Feldkirchen/Donau in Oberösterreich lebende Veronika Pernsteiner ist von der Projektreise begeistert und stellt fest: „Ich habe in Nicaragua erlebt, dass die Aktion Familienfasttag Großartiges bewirkt: Sie ermöglicht den Frauen in Nicaragua durch Bildung ein eigenständiges Leben ohne Gewalt, wir tragen damit wesentlich zu einer Zukunft in eigener Hand für die Frauen in Nicaragua bei!“

 

Veronika Pernsteiner im Jänner 2015 in Nicaragua

Veronika Pernsteiner nahm an der kfb-Projektreise im Jänner 2015 nach Nicaragua teil. © Anna Rosenberger / kfb

 

 

Das bewirkt eine Spende

 

Mit 20 Euro legen Sie den Grundstein für eine bessere Zukunft. Denn Sie ermöglichen einer jungen Frau die Teilnahme an einem Workshop, der sie über Ausbildungschancen aufklärt und ihr Mut und Motivation gibt, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.

 

Mit 50 Euro sichern Sie zum Beispiel für eine Schülerin die Unterrichtsmaterialien für ein ganzes Jahr.

 

 

 

Zu Gast in Oberösterreich: Juana Aydas Villareyna Acuña, Koordinatorin und Co-Direktorin der kfb-Partnerorganisation „Fundación entre Mujeres“ (FEM)

 

Beim Benefizsuppenessen im Linzer Landhaus am 27. Februar informierte sie über ihre Arbeit und über die Situation in Nicaragua.

 

FEM, die „Fundación entre Mujeres“, wurde 1995 als feministische und frauenpolitische Organisation gegründet, seit 1998 ist FEM Projektpartnerin der Katholischen Frauenbewegung in Nicaragua.

 

„Uns Frauen hat man immer gesagt, dass wir nicht am Feld arbeiten können“, erzählt Juana. „Manche Frauen kamen nur auf das Feld, um dem Mann das Mittagessen zu bringen. Jetzt wissen sie, dass sie am Feld arbeiten können. Sie sind stolz darauf, Bäuerin zu sein oder als Imkerin selbständig Bio-Honig zu produzieren“.

 

Mit FEM, die die Position von Frauen durch Zugang zu Land und Produktionsmitteln stärkt, hat sich nicht nur das Selbstbewusstsein der Frauen entwickelt. Sie haben noch etwas Entscheidendes erfahren: ökonomische Ermächtigung.

 

Die Frauen rund um Juana sind in Kooperativen organisiert, wo sie Kaffee, Gemüse, Wein, Marmelade, Brot und andere landwirtschaftliche Produkte für lokale, nationale und internationale Märkte sowie den Eigenbedarf herstellen.

 

FEM unterstützt sie mit Beratung, orientiert sich dabei an ökologischen Grundsätzen und den Werten einer „solidarischen Ökonomie“:

 

Menschen, nicht Waren stehen im Zentrum des Lebens. Frauen erzielen nicht nur eigenes Einkommen, sondern erleben, wie gegenseitige Hilfe und die Übernahme von Verantwortung stärken, fähig machen dazu, einen Betrieb selbst zu verwalten, Akteurinnen eines sozialen Entwicklungsmodells zu sein, das auf Gleichberechtigung beruht.

 

Unabdingbare Voraussetzung dafür: Bildung. Ökonomische Ermächtigung funktioniert dort nur schwer, wo es an Bildung mangelt, bleibt stecken, wenn etwa Zugang zu Land und Krediten zwar bestehen, Haushalts- und Erziehungsarbeit aber nach wie vor ausschließlich Frauen angelastet werden.

 

Kaffee wird von der kfb-Partnerorganisation für den lokalen, nationalen und internationalen Markt produziert

Kaffee wird von der kfb-Partnerorganisation für den lokalen, nationalen und internationalen Markt produziert. © Anna Rosenberger / kfb

 

Interview mit Juana Villareyna Acuña, kfb-Partnerorganisation

„Fundación entre Mujeres“ (FEM)

 

 

Was hat sich in deinem Leben durch FEM geändert?

Durch FEM kam ich mit dem Feminismus in Berührung. Seither setze ich mich für den Zugang von Frauen zu Ressourcen, für die Verteidigung der Rechte von Frauen und den Kampf gegen Gewalt an Frauen ein.

 

So können wir Frauen vom Land uns emanzipieren. Wir fühlen miteinander, dass wir Frauen politische, wirtschaftliche und soziale Subjekte sein können. In der Vergangenheit wurden Frauen historisch bedingt ausgeschlossen und marginalisiert. Heute wissen wir, wir können politisch in der Gesellschaft denken und unsere Meinung äußern. Wir machen Fortschritte, dennoch sind wir Tag für Tag mit Hindernissen konfrontiert, die es zu überwinden gilt.

 

Welche Pläne hast du für die Zukunft (die nächsten 5 Jahre)?

Meine Pläne für die nächsten fünf Jahre sind, …

  • weiterhin für die Verteidigung unserer Rechte als Frauen zu arbeiten
  • die Agroökologie und den ländlichen Feminismus als politisch zentrales Programm zu fördern
  • weiterhin Aktivitäten durchzuführen, die zur Ernährungssicherheit der Frauen und ihrer Familien beitragen
  • dass wir Frauen vom Land unsere Fähigkeiten durch Bildung erweitern, denn nur so können wir uns für die Würdigung der Frauen auf dem Land einsetzen
  • aktiv in der feministischen Bewegung teilzunehmen.

 

Was hat sich in deiner Familie verändert, seit du in der FEM bist?

Meine Familie ist auch Teil der Kooperative. So haben sie auch ein Bewusstsein bezüglich der Rechte von Frauen entwickelt. Sie unterstützen mich in der Arbeit. In meinem Haus teile ich die Haus- und Erziehungsarbeit mit meinem Partner.

 

Was bedeutet „gutes Leben“ (Wohlstand?) für dich?

Es ist für uns Frauen in Nicaragua wichtig, dass wir vom Staat Rechte garantiert bekommen. Der Zugang zu Ressourcen, zu Land, stellt die Basis für unsere Produkte dar.

Ein Leben frei von Gewalt ist für mich ein „gutes Leben“. Dazu gehört für mich auch ein hohes Bildungsniveau. Einige unserer Frauen haben jetzt sogar die Matura geschafft. Außerdem wünsche ich mir, dass der Beitrag, den wir Frauen zum gesellschaftlichen Leben leisten, Anerkennung findet. Von Frauen getroffene Entscheidungen im privaten und im öffentlichen Bereich sollen auch respektiert und berücksichtigt werden. Gutes Leben hängt für mich auch mit Umweltschutz zusammen. Wir bauen nur Saatgut an, das nicht genmanipuliert ist und betreiben biologische Landwirtschaft. Wir möchten einer Gesellschaft der Ausbeutung entgegenwirken.

 

 

 Juana Aydas Villareyna Acuña zeigt stolz ihre Kaffeepflanzen

 Juana Aydas Villareyna Acuña zeigt stolz ihre Kaffeepflanzen. © Anna Rosenberger / kfb

 

Aktion Familienfasttag

 

(be)

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