Freitag 19. September 2025

Jakobsweg: Österreich profitiert von "Pilger-Boom"

Jakobsmuschel

Nach dem Jakobusjahr 2010 bleibt die Zahl der Pilger auf einem hohen Niveau. Mit 237.886 angekommenen Pilgern in Santiago de Compostela im Jahr 2014 (2013 waren es 215.880) bleibt der Jakobsweg ein Magnet für Menschen, die sich aus ganz unterschiedlichen Motiven auf den Weg machen.

Auch in Österreich profitiert man vom anhaltenden Pilger-Boom. "Tausende Fußwallfahrer nützen das heimische Angebot, vor allem den Jakobsweg durch Österreich", betonte Anton Wintersteller, Vorstandsmitglied des Vereins "Jakobswege Österreich" am Mittwoch gegenüber "Kathpress".

Er gab auch Statistisches rund um die Jakobsweg-Pilger bekannt: Der Männeranteil liegt laut Wintersteller bei 58 Prozent, jener der Frauen bei 42 Prozent. Auffallend ist der Trend in Richtung immer jüngerer Pilger: 58 Prozent waren 2014 unter 30 Jahre alt. Die Zahlen beziehen sich auf die in Santiago angekommenen Pilger, ob zu Fuß (mindestens 100 Kilometer), per Rad (mehr als 200 Kilometer) oder hoch zu Ross.

Die Jakobspilger, die auf Teilstrecken in Spanien, Frankreich, Portugal und im übrigen Europa unterwegs sind, sind in der Statistik nicht erfasst. Der Anteil der Österreicher liegt mit etwas über 2.000 Pilgern bei rund 0,9 Prozent.

Zu den offiziell registrierten Pilgern kommen doppelt so viele, die auf den Teilstücken des europäischen Weg-Netzes wandern. Und auch die Zahl der Österreicher dürfte sich verdoppelt  haben, rechnet man jene Pilger hinzu, die nur einen Teil der Strecke zurücklegen. Wintersteller geht von rund 5.000 bis 6.000 österreichischen Pilgern aus, die 2014 auf dem Camino de Santiago unterwegs waren. Auf Weg-Netzen innerhalb Österreichs sollen es etwa 3.000 Jakobs-Pilger gewesen sein.

Mehr als verdoppelt haben sich seit 2012 auch die Zugriffe auf die Homepage des Vereins, www.jakobswege-a.eu. 2014 waren es 90.000 Klicks. Länderübergreifend bietet die Plattform www.camino-europe.eu einen guten Überblick über Angebote und Informationsquellen.

Für 2015 stehen seitens der Jakobswege Österreichs vor allem der Lehrgang für Pilgerbegleiter und die Feierlichkeiten rund um das 10-Jahre-Jubiläum des Jakobswegs "Salzburg-Tirol" im Mittelpunkt. Der Ausbildungslehrgang im Bildungshaus Schloss Großrußbach (NÖ) mit drei Modulen beginnt im März 2015 und endet im Oktober. Anmeldeschluss ist der 15. Februar 2015. Der Weg Salzburg-Tirol ist 2005 im Rahmen eines Förderprogramms offiziell eröffnet worden. Im Jubiläumsjahr sind für Mai mehrere Aktivitäten geplant, darunter auch eine Pilgerwanderung von Salzburg nach St. Jakob/Pillerseetal.

Anton Wintersteller schätzt das Potenzial Österreichs sehr hoch ein, kommen doch immer mehr Pilger aus Ungarn, Slowakei und Tschechien. Ein durchgehendes Wegeangebot, gastfreundliche Pfarren und Gemeinden sowie das Pilgern in Gruppen erleichtern Erfahrenen und Neueinsteigern das Gehen, weiß der kirchliche Wallfahrtsexperte, der jahrelang selbst auf verschiedenen Wegen unterwegs war und auch viele Gruppen begleitete. "Wer die Erfahrung des Pilgerns einmal gemacht hat, wird sich immer wieder auf den Weg machen." Vor allem im Juli - und hier rund um den Tag des Heiligen Jakobus am 25. Juli - sind europaweit Tausende Jakobspilger auf vielen Teilstücken des größten europäischen Pilgerwegnetzes unterwegs.

Dem österreichischen Teil des Jakobsweges widmet sich auch die neue Ausgabe des Heftes "Die Kalebasse" der St.-Jakobus-Bruderschaft Düsseldorf. 1995 hat Jakobsweg-Pionier und Autor Peter Lindenthal das österreichische Jakobsweg-Netz in vier Jahren erforscht und mit der Publikation "Auf dem Jakobsweg durch Österreich" bekannt gemacht. Das Buch wurde bis heute mehr als 25.000 Mal verkauft und erscheint bereits in der siebten Auflage.

Als "schönsten und kraftvollsten" Platz beschreibt Lindenthal die spätgotische St. Vigil-Kirche in Schönwies-Obsaurs (Bezirk Landeck) in Tirol. Die zwei wichtigsten Wege seien jener, der von Ost nach West durch ganz Österreich verlauft und der große Zubringer aus dem Süden, der in Innsbruck in den Hauptweg einmündet.

www.pilgern.at

 

Kathpress

 

Foto (beschnitten): FlickR CC by SA 2.0. Autor: Bernd Brägelmann

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(be)

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