„Gott allein genügt“
Es fällt uns heute schwer, Glaube und Leben zu verbinden, aber bei aller Unterschiedlichkeit der Zeitumstände ist Teresa auch darin Lehrmeisterin für uns heute. Gott ist dort, wo ich bin.
Da Gott für sie eine absolute Realität ist, wird das innere Gebet zu einem Freundschaftsverkehr mit dem, von dem wir wissen, dass er uns liebt – und mit dem ich mich deshalb gerne und oft unterhalte, sozusagen eine „Kaffeepause“ mache. In aller Zerstreuung und bei allem Lärm geht es darum diese liebende Beziehung zu leben. Aktion und Kontemplation werden deshalb immer mehr eins, sodass das ganze Leben immer mehr zum Gebet wird, wie es auch Teresas Briefe und Schriften kundtun (vgl. Don Camillo in seiner Unmittelbarkeit zu Gott). Freilich bedarf es des persönlichen Entschlusses dafür. Um alles als Angebot Gottes zu verstehen, braucht es große Aufmerksamkeit: „Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn; wenn Sardine, dann Sardine.“ Das ist keine stoische Haltung, sondern das Maß für alles ist der Wille Gottes und die liebende Beziehung zu ihm. Wie beim Lernen eines Instrumentes braucht es Ausdauer und Eifer und Rückschläge dürfen nicht entmutigen.
Am Beginn des Weges gilt es, viele Versuchungen zu überwinden (vgl. „Innere Burg“), doch am Weg durch die verschiedenen Gebetsstufen wird die Seidenraupe zum Schmetterling verwandelt. Die größere Tiefe führt nicht weg von den Werken, sondern ruft sogar nach ihnen, denn Maria und Martha gehören zusammen. E ist eine Mystik mit offenen Augen. Wo ist mein Ort der Stille?
Herzlich laden wir zum letzten Glaubensabend über Teresas soziale und politische Wirkungsgeschichte am Donnerstag, 10. März, 19.30 Uhr, ein.